Paderborn Center for Parallel Computing (PC2)

Die Universität Paderborn erhält in diesem Jahr den zweiten Supercomputer NOCTUA 2 vom französischen Marktführer ATOS.

Der Rechner hat im Endausbau 140.000 Prozessorkerne und ist dabei so kompakt wie ein Squash-Court. Er wird im neuen HPC Rechenzentrum des Paderborner „Center für Parallel Computing“ installiert und in Betrieb genommen.
 
Das HPC-System wird zur Hälfte über das Land Nordrhein-Westfalenund den Bund im Forschungsbauten-Programm sowie über Investitionsmittel des neu gegründeten Verbundes der Nationalen Hochleistungs-
rechenzentren finanziert.

Weil die Innovations-Zyklen der Rechner immer kürzer werden, ist im Rechenzentrum und bei der Gebäudetechnik schon heute Platz und Leistung für die nächsten Rechnergenerationen vorgesehen.
Der Gebäudeneubau ist so für eine lange Nutzungsdauer ausgelegt.

Aufstellraum im neuen Gebäude ist der sogenannte „ Whitespace“! Um diesen zentralen Bereich gruppieren sich alle weiteren Technik-, Labor- und Bürobereiche für Betrieb und Forschung.

„Eine Besonderheit ist die extrem leistungsstarke und gleichzeitig stromsparende Kühlanlage mit mehr als zwei Megawatt Leistung“, erklärt Diplom-Ingenieur Sascha Peters vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), der für den Bau des Gebäudes verantwortlich ist. Die Kühlung des Supercomputers sei die größte Herausforderung, denn der Computer müsse stets im optimalen Temperaturbereich arbeiten.

Dieser Herausforderung stellte sich die Fa. Leniger Kälte-Lüftungstechnik GmbH, Paderborn und sorgte für die optimale, sichere und energieeffiziente Kälteversorgung des 340 m² grossen und 6 Meter hohen Rechnersaals.

Durch den Einbau von Kühlern mit einer zusätzlichen Sprühbefeuchtung (Adiabatik) erhöht sich die Kühlleistung bei hohen Temperaturen, ohne zusätzlichen Einsatz von elektrischer Antriebsenergie.
Bei kalter Witterung ist der Betrieb der Kühlung sogar als „freie Kühlung“, ohne Verdichter, sehr energiesparend möglich.

Die Fertigstellung der Anlage konnte trotz der Erschwernisse durch die Corona-Pandemie, fast ohne Verzögerungen realisiert werden. Nach einem umfangreichen Test- und Probebetrieb, wird der Rechner Ende des Jahres 2021 installiert und steht danach für den aktiven Forschungsbetrieb zur Verfügung.